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Die Geschichte des WAH, beschrieben vom Verbandsvorsteher Thomas Seelbinder, in einem offenen Brief an die Bürger*innen des Verbandsgebietes.

Liebe Bürgerinnen und Bürger unseres Verbandsgebietes,

mit dem Beitritt der ehemaligen DDR zur Bundesrepublik Deutschland und dem Wiederentstehen der kommunalen Selbstverwaltung wurde die Verantwortung für die Trinkwasserversorgung und Schmutzwasserentsorgung auf die Mitgliedsgemeinden unseres Verbandes übertragen. Bis zu diesem Zeitpunkt entstandene Strukturen wurden entflochten und vorhandene Betriebsanlagen auf die Gemeinden übertragen.

Im heutigen Territorium des Wasser- und Abwasserverbandes Havelland wurden Altanlagen mit einem Wertumfang von ca. 8 Millionen Euro übertragen. Im wesentlichen handelte es sich um Trinkwasserversorgungsanlagen. Diese Anlagen waren aufgrund der Mangelwirtschaft der DDR zum Teil in einem stark sanierungsbedürftigen Zustand. In einigen Bereichen entsprach die Trinkwasserqualität nicht den geforderten Parametern. Eine funktionierende Schmutzwasserentsorgung war zum damaligen Zeitpunkt, mit Ausnahme in der Stadt Nauen, nicht existent. Folglich bestand ein erheblicher Handlungsdruck für alle Gemeinden. Zum Einen durch die Notwendigkeit begründet für die im Verbandsgebiet lebenden Menschen und vorhandenen Gewerbetriebe durch Errichtung von Ver- und Entsorgungsanlagen annehmbare Lebens- und Arbeitsbedingungen zu schaffen. Zusätzlich mussten Voraussetzungen geschaffen werden, um die weitere Ansiedlung von Wohn- und Gewerbestandorten im Verbandsgebiet zu ermöglichen. Die unmittelbare Nähe der Stadt Berlin bewirkte – und bewirkt bis heute – einen erheblichen Ansiedlungsdruck in unserem Verbandsgebiet.

Aufgrund der Bedeutung dieser Aufgaben und der damit erforderlichen Investition wurde durch die Gemeinden Berge, Bergerdamm, Börnicke, Bredow, Brieselang, Buchow-Karpzow, Deetz, Elstal, Etzin, Falkenrehde, Gortz, Groß Behnitz, Hoppenrade, Kienberg, Klein Behnitz, Lietzow, Markee, Päwesin, Priort, Roskow, Schmergow, Tietzow, Tremmen, Wachow, Weseram, Wustermark, Zachow, Zeestow und den Städten Ketzin und Nauen der Wasser- und Abwasserverband Havelland gegründet.

Als kommunalen Zweckverband im Sinne des Gesetzes über kommunale Gemeinschaftsarbeit im Land Brandenburg wurden ihm die mit der Trinkwasserver- und Schmutzwasserentsorgung verbundenen Aufgaben von diesen Gemeinden übertragen.

In seiner Entwicklung ist es dem Verband gelungen, alle wesentlichen Probleme der Ver- und Entsorgung im Verbandsgebiet zu lösen. Dafür wurden Anlagen in einem Wertumfang von ca. 135 Millionen Euro errichtet. Im gesamten Verbandsgebiet steht den Einwohnern Trinkwasser in ausreichender Menge und hoher Qualität zur Verfügung. An die neugeschaffene zentrale Schmutzwasserentsorgung sind über 94 % unserer im Verbandsgebiet lebenden 47.000 Einwohner angeschlossen. Der Anschlussgrad an die zentrale Trinkwasserversorgung beträgt über 99 %. Für unser ländlich strukturiertes Gebiet mit einer Fläche von 505 km² ist das eine beachtliche Entwicklung. Die Klärung der anfallenden Schmutzwassermenge auf den hochmodernen Kläranlagen des Verbandes führt zusätzlich durch die Entlastung der Umwelt zu einer Erhöhung der Lebensqualität.

Die damit verbundenen Kosten wurden und werden im wesentlichen entweder direkt durch Beiträge und Gebühren oder indirekt durch Steuermittel durch unsere Kunden getragen.

Die Höhe der Beiträge und Gebühren in unserem Verband liegen im Vergleich mit anderen Aufgabenträgern im Land Brandenburg im unteren Bereich. Trotz ständig steigenden Kosten konnten die Trinkwasser- und Schmutzwassergebühren weitestgehend stabil gehalten werden und wurden mit der Euroumstellung sogar etwas abgesenkt.

Neben seiner Verantwortung gegenüber den Einwohnern wird der Verband damit auch seiner Rolle als wichtigem Wirtschaftsfaktor gerecht.

Trotz der bisher erzielten Erfolge ist allen Verantwortlichen bewusst, dass auch in Zukunft noch eine erhebliche Anzahl von Problemen zu lösen sind. Viele unserer Trinkwasseranlagen bedürfen einer Sanierung. Das bestehende Trinkwassernetz muss weiter ausgebaut werden, um die autarke Versorgung unserer Bevölkerung mit Trinkwasser in ausreichender Qualität und Quantität langfristig zu gewährleisten. Auch im Schmutzwasserbereich sind noch offene Probleme zu lösen. Hier befassen wir uns zur Zeit unter anderem mit der Erhöhung der Sicherheit unserer Anlagen. Gleichzeitig soll die in einigen Bereichen bestehende zeitweilige Geruchsbelästigung einer endgültigen Lösung zugeführt werden.

Eine der wichtigsten Aufgaben des Verbandes in der nahen Zukunft ist seine Weiterentwicklung zu einem modernen Dienstleistungsunternehmen, in dem der Kunde – trotz aller zu beachtenden Rechtsvorschriften – noch mehr in den Mittelpunkt unserer Arbeit rückt. Daran wollen wir mit aller Kraft arbeiten.

Ich bitte Sie jedoch auch um Nachsicht, wenn uns gesteckte Ziele nicht immer gleich oder in vollem Umfang gelingen. Wer arbeitet, macht auch Fehler. Die Mitarbeiter meines Hauses sind jedoch hoch motiviert und stehen Ihnen gern bei Ihren Problemen zur Verfügung. Wenden Sie sich bitte vertrauensvoll an uns mit Ihren Fragen zur Trinkwasserversorgung und Schmutzwasserentsorgung.

Mit der Präsenz unseres Verbandes im Internet glauben wir einen Schritt in die richtige Richtung getan zu haben, um Sie zukünftig noch besser über alle wesentlichen Angelegenheiten des Verbandes informieren zu können. Zusätzlich können Sie unsere Homepage für verschiedene Dienstleistungen nutzen. Kritische Hinweise und Anmerkungen Ihrerseits bzw. Vorschläge zur Verbesserung unserer Arbeit nehmen wir dankbar entgegen.

Abschließend möchte ich mich bei allen bedanken, die den Verband bei der Erfüllung seiner Aufgaben unterstützt haben und unterstützen, und dazu gehören natürlich zuallererst unsere Kunden.

Ihr Thomas Seelbinder
Verbandsvorsteher